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e t z k a u s e n, die Schlafstadt Düsseldorfs, mit ihren ruhigen
Straßen und schönen Neubauten, liegt in uraltem Bauernland.
Ehe jedoch von den Anfängen berichtet wird, müssen Grenze und
Größe der alten Honschaft mit dem heutigen Ortsteil des Amtes
Hubbelrath verglichen werden.
I. Areal und Bebauung
Zwei alte Listen liegen zum Vergleich vor. Das eine ist das Lagerbuch
des Amtes Mettmann von 1672, in dem alle Höfe der 10 Honschaften
mit ihren Steuern und Naturalabgaben verzeichnet sind. Danach hat Metzkausen
etwa 55 Höfe. Fast genau soviel hat es 1801, als der Honne für
die Besteuerung unter Napoleon die Morgenzahl aller Höfe registrieren
muß. Eine Grenzänderung erfolgte erst 1928: Die Güter
an der Hammerbachquelle kamen zu Mettmann und die Morp-höfe südlich
der B7 zu Metzkausen.
Die alte Honschaft lag also innerhalb einer Linie, die man von dem östlichsten
Hof Vollmers über die Metzges-höfe, das Krumbachtal, zur Nieden,
Höhne, Stübbenhaus, Groß-Born, Stöcken nach dem Hammerbachtal
ziehen kann. Der große Grenzhof Gr. Born kam auch 1928 zu Mettmann.
Innerhalb der gedachten Grenzlinie der Honschaft sind durch die Bebauung
viele alte Höfe verschwunden. Wenn wir von Mettmann auf dem alten
Kirchweg in die Honschaft wandern, kommen wir jetzt an die 4 Eichen. Dort
lag der kleine Kotten „Eckersdahl". Wir gehen weiter an den
Bäumen der -„Kl. Kirchendelle" vorbei und lassen „Heimsang"
rechts liegen.
Von der Florastraße biegen wir dann in den Ginsterweg ein und
kommen an der Villa v. Kamp vorbei. Unterhalb derselben in dem rechten
Winkel von Wollenhausweg und Fliederweg lag das „Kühlehen".
In dem noch bebauten Feld ist an Regentagen wirklich immer noch ein Kühlehen
feucht. Im „Hassel" gabs dann den „Wollenhassel"
(Wirtschaft Feldmann), den „Kibbenhassel" (Frisör Schorn),
den „Bärenhassel" (Wirtschaft Hausmann) und weiter westlich
den „Massenhassel". Wie von den Hasselhäfen stehen auch
noch die Gebäude von den beiden Stintenberg, während das Land
bebaut ist.
Il. Die Anfänge
Jeder Stein noch Wort künden heute von den Anfängen der bäuerlichen
Gemeinde Metzkausen. Die jungsteinzeitlichen Jäger, die Steinmesser
und Beile auf den Feldern der jetzigen Höfe Benthausen und Unten-Metzges
verloren, bauten keine Häuser und schrieben keine Briefe. Andere
Quellen müssen herangezogen werden, um das Werden unseres Siedlungsraumes
aufzuzeigen.
a) Flußnamen
Rhcnus fluvius, sagten die Römer und übernahmen damit für
den Vater Rhein einen Namen der Kelten, die hier wohnten, ehe die Römer
kamen. Der Kanonikus Kessel, der viel über Ratingen und Hubbelrath
') geschrieben hat, will nun auch den Flußnamen Anger und den Hofnamen
Elisiepen vom Keltischen ableiten, während Dittmaier ') und andere
Forscher diese Bezeichnungen für althochdeutsch halten.
Auch .,Dussel" (von tosen) und Medem-a (der mittelste Bach zwischen
Dussel und Anger) seien deutsch. Eindeutig aus dem Germanischen sind Schwarz-,
Krum- und Has(s)elbach
b) Die Flurnamen
Noch Im Jahre 1075 rauschte ein Wald zwischen fluhr und Düssel. Das
wird in der Urkunde erwähnt, die bekundet, daß Kaiser Heinrich
IV, seinem Erzieher, dem Bischof Anno, „den Wenaswald" schenkt.
So dick wie dieser um Wülfrath war, wo sich besonders viele Hofnamen
auf -holt und -busch finden, scheint er hier auf der zwischensteinzeitlichen
Düne, der „ Kibbenheide", nicht gewesen zu sein. Haselholz
stand darauf, und davon erhielten die Rodungen ihren Namen: Wollenhassel,
Kibbenhassel und Massenhasel (It. Steuermatrikel des Amtes Mettmann von
ca. X660 wohnten da Keibe und Maeß [Thomas] am Hassel) ").
An der jetzigen B7, der alten Landstraße von Mettmann nach Düsseldorf,
stand Pusch auf der Heide; es entstanden dort die Höfe Boscher und
Buscheid (verballhornisiert Burscheid). Nicht genug der Fh-erungen an
den Waldbewuchs der Frühzeit: Viele Baumnamen finden wir in den Hofbezeichnungen
Metzkausens: Ecke-,hl (Eiche), zur Boek (Buche), Obererdele, (Erle), der
Hof an der Kläranlage, und zur Linden. s. o
c) Die Bodenfunde
Der bekannteste Fund aus der vorgeschichtlichen Zeit im Mettmanner Raum
ist ja der des Urmenschen im Neandertal, des Ouarzitschabers und des Faustkeils
aus der Altsteinzeit. Weniger bekannt ist, daß das Mettmanner Stadtarchiv
ein versteinertes Rentiergeweih aus dem Neandertal aufbewahrt und einen
Wildpferdzahn, der am Lönsweg bei Straßenarbeiten gefunden
wurde. Aus der jüngsten Steinzeit fanden sich auf den Dusselhängen
bei Gruiten Beile und Mikrolithen, bei Untermetzges die oben erwähnten
Beile und eine Steinkeule mit doppelkonischer Bohrung. Ganz menschenleer
scheint also unsere Gegend in diesen vorgeschichtlichen Epochen nicht
gewesen zu sein. Da man jedoch weder Gräber noch Siedlungsreste fand,
nimmt man an, daß die Funde von streifenden Jägern stammen.
Wenn man die Steinkiste von Kupferdreh allerdings als Großsteingrab
deutet, wie Höckmann es tut '), dann könnte vielleicht von einer
Besiedlung gesprochen werden. Auch aus der Bronzezeit sind in unserer
Gegend nur Streufunde bekannt.
Aus der Kettenzeit erwähnt v. Uslar ') den Fund von „Regenbogenschlüsselchen",
d.s. keltische Münzen, bei Hubbelrath. Er scheint dabei auf Kessel
zurückzugehen, der in seiner „Geschichte des Kelda-gaus"
„handschriftlich im Stadtarchiv Düsseldorf) solche Münzen
mit Bleistift gezeichnet hat. Er gibt sogar an, sie seien in seinem Besitz.
Hat nun das Imperium romanum, das bis an den Rhein reichte, bei uns Spuren
hinterlassen?
Wir wissen doch, daß in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg viel Römisches
aus dem Boden gegraben wurde. lm Bergischen Land ist nicht eine Siedlung
gefunden worden, Wohl beweisen die auf-
Römischen Hellweg, daß dieser schon den Römern als Landstraße
diente.
d) Wallburgen
Mit dem Vordringen der Germanenstämme über den Rhein nach Westen
in das verlockend kultivierte Römerreich belebt sich der große
Wald im Bergischen Land. Die Kämpfe zwischen Römern und Germanen
in der frühen geschichtlichen Zeit sind bei Caesar und andern römischen
Historikern erwähnt; ich will hier nicht darauf eingehen. Aus dieser
frühgermanischen Wanderzeit scheinen die Wallburgen in unserm Raum
zu stammen. Zwar hält sie Kessel allesamt für keltisch. Die
Spatenforschung konnte jedoch nachweisen, daß die Wälle mit
Kalkmörtel gebaut sind, mit einem Material, das erst in geschichtlicher
Zeit verwendet wurde.
Wir wollen mit Metzkausen beginnen. Clemen `) erwähnt in seiner Arbeit
Kunstdenkmäler der Rheinprovinz" eine Wallburg auf der Kibbenheide
in der Honschaft Metzkausen. Beim Bau des Kriegerdenkmals seien die Wälle
zerstört worden, die Aufschüttungen seien aber noch zu sehen.
Kessel berichtet von dieser Wallburg mit denselben Worten.
In Mettmann liegt die bekanntere Anlage: Auf dem Bergsporn oberhalb des
Neandertal-Museums heißt ein Gehöft Alteburg. 7906 wurden bei
einer Grabung „frühkarolingische Scherben" gefunden. WaII
und Tor der Befestigungsanlage lassen sich heute noch schwach erkennen
).
Flur der Alteburg bei Werden und dem Pastoratsberg liegen zwei bedeutende
Befestigungsanlagen aus der frühfränkischen Zeit. Letztere,
die jüngere, diente zum Schutz des Klosters, als die Normannen 884
Kaiserswerth zerstörten.
Und damit kommen wir in die Epoche, in der sich der große Wald unserer
Heimat zu lichten beginnt. Es entstehen Klöster und große Höfe.
e) Die Kloster
1) Kaiserswerth. Der fränkische Hausmeier
Pipin besaß auf einer Rheininsel, dem Werth, den Herrenhof Rheinhusen.
Nach seinem Sieg über die Friesen holte Pipin angelsächsische
Missionare ins Land, die den Brukterern - einem fränkischen Teilstamm
- das Christentum bringen sollten. Einer dieser Angelsachsen war der Bischof
Suübertus. Während seiner Missionsarbeit bei den Brukteren wurden
diese von heidnischen Sachsen unterworfen, und Suitbertus flüchtete
zu Pipin. Auf Fürsprache seiner Frau Plektnidis wies dieser dem Missionar
seinen Hof Rhinhusen als Domizil an. Dort verbrachte Suitbertus seine
letzten Lebensjahre und gründete ein Kloster, nach seiner Heiligsprechung
Suitbertuswerth genannt. Der Name änderte sich, da Barbarossa seine
Pfalz neben das Kloster baute. Bald wurde dieses zu einem wichtigen Kulturzentrum.
2) Gerresheim. Sehr früh
hatte der fränkische Herrenhof dippe eine Kirche. Als die männliche
Linie auszusterben drohte, verwandelte der „Selige Gerrich"
um 870 seinen Hof mit Eigenkirche in ein hochadliges Frauenstift, dem
dann seine Tochter Regenbergis als Äbtissin vorstand. 919 plünderte
eine Schar Ungarn das Kloster, die Damen flohen nach Köln, konnten
aber nach ihrer Rückkehr die Stiftskirche mit Hilfe des Erzbischofs
der aufbauen. Aus erzbischöflichem Besitz wurden sie mit dem Hof
Hubbelrath und anderen Hilfen der Gegend dotiert.
3) Werden. An der Ruhr entsteht auf dem Landbesitz
des Friesen Ludgerus ein drittes Kultur- und Siedlungszentrum: Ludgerus,
der Apostel der Sachsen und Bischof von Münster, kauft zu eigenem
Land von einem vornehmen Franken das Gelände, auf dem das Kloster
am Rand des Sachsenlaar, erbaut wird. In einem goldenen Schrein - ebenso
wie Suiin serswerth -ist der Heilige dort beigesetzt. Die Lage von Werden
war besonders günstig, da sich an dieser Stelle, d. h. am Übergang
über die Ruhr, zwei Straßen kreuzten, wie Diamater annimmt,
bereits in der Steinzeit benutzte Durchgangswege waren: Der Hellweg (urkundliche
Ersterwähnung 875) - aus dem Raume Düsseldorf nach Essen führend
- um die „strato coloniensis". Sie wird in der oben genannten
Urkunde Heinrichs IV. 1065 zuerst erwähnt als östliche Grenze
des Wenaswaldes. Aus dem Kölner Raum kommend, überquerte sie
bei Düsseldorf den Rhein und führte an Gerresheim, Mettmann,
Bibelskirch vorbei nach Werden. Und damit ist der letzte wichtige Siedlungskern
der Frühzeit in der Umgebung der Honschaft Metzkausen aufgezeigt:
der Königshof Mettmann.
Seine Lage neben dem leicht zu verteidigenden Bergsporn, auf dem heute
die Lambertuskirche im rundumbauten Markt steht, macht den Königshof
zum strategisch wichtigen Punkt an der strata coloniensis. Der andere
Königshof: Rath, und der Wald zwischen beiden waren Reichsbesitz.
Noch heute heißt ja der große Forst bei Köln der Königsforst.
Reichsbesitz durfte nicht verkauft werden, so verpfändete Wilhelm
von Holland 1248 den Reichshof Mettmann an den Grafen von Berg. Da das
Pfand nie wieder eingelöst wurde, blieb Mettmann im Besitz des Landesherrn.
lll. Der Beginn der Besiedlung und die frühe Landnahme
Mit der Geschichte der umliegenden Klöster mußten wir uns
deshalb länger befassen, weil die Mönche ja die ersten Schriftkundigen
hier waren, die in ihren Hebebüchern die Namen der Höfe verzeichneten,
von denen sie Abgaben erhielten. Aus der Benennung der Siedlungen hat
nun Dittmaier A) in einer gründlichen, umfangreichen Arbeit versucht,
die Zeit der Ansiedlung und das Herkommen der Siedler zu erkennen.
Er spricht zuerst von den Siedlungen mit der Endung -heim, -Ingen oder
-dorf. Diese liegen in der Frühzeit in der Rheinniederung und gehören
der ersten fränkischen Siedlungsperiode des 6.17. Jahrhunderts an.
Für unsere Gegend wären das Leichlingen mit dem Personennamen
(Pn) Laico, das 969 zuerst erwähnt wird, und Ratingen (Pn. Hratan,
Ersterwähnung = Ew. 800) und die - heimnamen Gerresheim (Ew. 870)
und Golzheim. Für etwas jünger hält Dittmaier die ohne
Pn. gebildeten Siedlungsnamen Schlickum (Slicheim). Feldhof (Veltheim)
und Kalkum (Calicheim)
In dieses dünnbesiedelte Gebiet drangen - nicht ganz friedlich,
wie Dittmaier meint - Siedlerscharen ein. die Sippensiedlungen gründeten
und sie nach den Namen ihres Anführers nannten: Die Mazzoleute gründeten
Mezzinchusen, die Leute des Hariman Herminchusen. Von diesen „Gründungshöfen"
Metzkausens sagt Dittmaier: „Ich betrachte die Inghausennamen aus
dem westfälischniederdeutschen Flachland kommend und die Siedler,
die sie bildeten, als Sachsen oder als dem Sachsenbund gehörig."
Daß der Haustyp von Untenmetzges deutlich das Niedersachsenhaus
erkennen läßt, unterstreicht die Meinung Dittmaiers. An anderer
Stelle seines Werkes stellt Dittmaier Verbindungen her zwischen Inghausenhöfen,
deren Namen mit demselben Konsonanten beginnen. Sie sind durch den germanischen
Stabreim verbunden. Sippen gaben ihren Gliedern stabreimende Namen. Wir
kennen das am besten aus dem Nibelungenlied, da heißen die Burgunderkönige
G-unter, G-not und G-selher. Der Hofname, der mit Harimzninchuson (Herminghausen)
durch den gleichen Anlaut verbunden ist. also vielleicht von einem Mitglied
der gleichen Sippe besiedelt wurde, ist Hrodstainingshuson - Rützkausen
bei dem heutigen Wülfrath.
Zwar war die Landnahme der Inghausenleute nicht ganz friedlich - vielleicht
sind das die Sachsen der 8ruktererkämpfe zu Pipins Zeiten - sie besiedelten
jedoch keinen Boden, der schon in anderer Hand war. Eine fränkische
Gegenbewegung glaubt Dittmaier aus der Gründung der -hofen, -inghofen-Nöte
zu erkennen, deren Gründung etwa in dieselbe Zeit fällt. Den
beiden Metzkauser Sachsenhöfen stände dann Frauenhofen gegenüber.
In dieser Zeit der frühen Landnahme, die vor den Kämpfen Karls
mit den Sachsen abgeschlossen war, hatte also Metzkausen drei Siedlungskerne.
Diese Höfe sind bis ins 17. Jahrhundert hinein It. Steuerliste von
1672 große, vor allem freiadlige Güter geblieben. Metzinghusen
war 1392 (und davor?) im Besitz der Graten vom Berg.
Dittmaier nennt noch mit Vorsicht einen weiteren Inhausenhof, und zwar
Pekhaus. Das könnte aus Pedinghuson (Pn. Pedo) entstanden sein. 1670
war Pekhaus jedoch kein Adelsgut, sondern ein schatzbarer Kotten.
IV. Der innere Ausbau
Nach den Sachsen/Frankenkämpfen des B./g.Jahrhunderts kamen wohl
keine neuen Siedlerscharen in unsern Raum; der innere Ausbau begann. Die
Bewohner der bestehenden Höfe waren so zahlreich geworden, daß
der Wald vor der Haustür gerodet werden mußte, um neues Siedlungsland
zu gewinnen. Im 9./10. Jahrhundert entstanden die -hausenhöte, wie
bei uns Hülthausen und Krülshausen, später die Höfe
mit den Endungen -scheid und -berg.
Daß auch ein Hof dieser Epoche bedeutungsvoll werden konnte, beweist
Stintenberg. Es war nicht nur im 17. Jahrhundert Adelsgut wie die andern
frühen Metzkausener Siedlungskerne, es wurde sogar in der Mettmanner
Freiheitsurkunde von 1424 als Honschaft Stintenberg erwähnt und mit
andern Höfen außerhalb der Mauer gefreit.
In den folgenden Jahrhunderten entstanden die Höfe mit den Endungen
-haus und -hof. Das sind bei uns: Schobbenhaus (1481 ist Johann Schobbe
Schöffe des Landgerichts Mettmann), Armenhaus, Steineshof, Hoshof,
Backeshof und Höflinghof, der Aufspliß in kleinere Kotten folgte
dann.
Bis hierhin sind wir dem Versuch Dittmaiers gefolgt, die Siedlungsgeschichte
des Bergischen Landes aus den Namen und ihrem Aussagewert abzuleiten.
Natürlich liegen für die mittelaltertiche Geschichte Metzkausens
auch urkundliche Belege, und zwar in reicher Fülle, vor.
V. Metzkausen in der urkundlichen Oberlieferung
Mit der Urkunde über eine köngliche Schenkung beginnt die
Geschichte unserer Gegend: Heinrich IV. stiftet 1072 (6 Jahre nach Canossa)
für sein und seiner Mutter Seelenheil dem H. Suitbertus Ländereien,
diese stammen aus den erledigten Lohen seines Ministerialen Guntram. Es
sind Güter in Mündelheim, Serm, Medemo (Mettmann) und der Hof
Sceveno-Scheuen, auf der Wasserscheide zwischen Krambach und Anger.
1090 wird Metzinchusen erstmalig in einer Kaiserswerther Urkunde erwähnt
Die Mönche sollen eine Weißbrotspende erhalten. Unter den vielen
Höfen, die dafür zahlen, ist unser früher Sachsenhof. Es
heiß[ dort: .... in festo omnium sanctorum in Metzinchusen XX ei
II den (are)." Das heißt, daß der Hof Metzkausen zu Allerheiligen
dem Kloster 22 Denare für die Weißbrotgabe an die Mönche
zahlen maß.
Um das Jahr 1218 amtiert die Äbtissin Guda in Gerresheim. Sie läß[
alle Höfe registrieren, die dem Stift Abgaben schulden. Aus dem Hof
Hubbelrath erhält das Kloster: 5 Hühner, 50 Eier und 2 Maß
Milch; die Abtissin: 5 sol (idi) zu Mai und 3 den (are) zu Lamberti. In
der Aufstellung der Guda von Gerresheim sind sehr viele Güter aufgezählt
Uns interessieren jedoch nur solche aus der Nachbarschaft, die uns ein
Bild von der Besiedlung unseres Gebietes im 13. Jahrhundert vermitteln.
Da sind genannt: Bruchhausen, Schwarzbach, Lintorf, Schelscheid (in Selencede
6 den.), Götzenberg, Hasselbeck und .,zur Straßen". Daß
Metzkauser Höfe in der Mettmanner Freiheitsurkunde von 1424 erwähnt
sind, berichtete ich schon. Da werden 2 Schillinge 8 pen. der „HOnschaft
stentenberge" genannt und den Höfen ...Siegen und Born „eine
gantze vaste, siede vryheit gegeven".
Die Aufsiedlung des Gründungshofs Herminghausen im 15. Jahrhundert
ist durch 5 Urkunden belegt.
14.10 gibt ein Beamter des Amtes Mettmann einen Bericht an den Landesherren
über die Besitzverhältnisse auf Adelsgütern. Darin heißt
es unter anderem: „Item dat halfve Hermenchusen, dat haent si jaers
uitverpacht Henken van Herminchusen vur 6 mld. (Matter) Roggen, 8 mld.
Hafer und 1 Ferkel, oder dafür 18 sol. brab (ant).
Dieses „halbe Herminghausen" soll zur Nieden sein.
Die drei Pergamenturkunden, die uns weiter von Herminghausen berichten,
befinden sich in Fotokopien im Stadtarchiv Mettmann.
1442 verkauft Johann von IVesseirode Herminghaus an die Nonnen von Gräirath,
die es gleich an Henken Krumb weiter verpachten (Urkunden 1 u. 2)
Der Richter Kalde beurkundet diesen Kauf. Sicher hat er dem .,Kaldenberg"
seinen Namen gegeben. 1444 wird der Kauf nochmals mündlich vor dem
Mettmanner Gericht bestätigt. In dieser Urkunde lesen wir: Die Nonnen
verkaufen „yren hoff za Herminchusen by des krumben hove zo Hermench.
yme kirspel (Kirchspiel) van Medemo" Henke Krumm ist also der Gründer
von Kraumenhaus.
1446 scheint Herminghaus wieder den Besitzer gewechselt zu haben: Die
vierte Pergamenturkunde ist ein Pachtvertrag, mit dem Wctzel von Hermingh.
das Gut von Adolph von Rade, dem Vogt von Mettmann, pachtet.
Der zweite Siedlungskern, die Meizges-Höfe, ist schon van H. J.
Hindenberg behandelt worden "'). Hier sollen nur noch einige bisher
nicht berücksichtigte Urkunden erwähnt werden. Am 1. 3. 1992
schenken Herzog Wilhelm von Berg und seine Gemahlin Anna der Stiftskirche
von Düsseldorf u. a. den Hof Metzinghusen ") „Alle diese
Güter und Gefälle haben sie aus eigenen Müteln selbst erworben",
berichtet der Urkundenbeamte. Also Metzkausen im Besitz des Landesherrn!
1404, also 12 Jahre nach dieser Schenkung an Düsseldorf, ist der
Pächter von Meizges, Konrad von Messynchuseo, als Schöffe des
Mettmanner Landgerichts erwähnt. In den Zeiten davor bekleiden dieses
Amt 1299 Reynardus de Meyzinchusen. 1314 Adolf de Mezzinchusen. 1459 und
1481 Heinrich zo M. Dieser letztgenannte Schöffe beurkundet dann
die Besitzteilung der Brüder Ouade vom Rade, in der Johann von Quade
den Hof Metzges zugesprochen bekommt (1481, Juni 4.).
Die Teilung der Metzkes-Höfe in Untenmeizkes, Metzkesberg und Obenmetzkes
maß im 16. Jahrhundert erfolgt sein. In der Steuerliste von 1670
ist verzeichnet:
a) Meizges, Schatz- und steuerbares Gut, Besitzer Arndt Schwarzburg
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